Leipzig LEUCHTET

Der kritische Blick eines Immobilieninvestors gleicht dem eines Börsenanalysten. In den ersten zwanzig Jahren nach der Wende 1989 galt es, erst einmal  überhaupt Daten zu sammeln, um Risiken zu vermeiden,  Fluktuation und innerstädtische Migration richtig zu prognostizieren und so Lagen zu bewerten und  Chancen zu erkennen.

Seit etwa 2010 ist nicht alles, aber vieles anders. Die Stadteile sind bekannt, der Zuzug Neuleipziger hält unvermindert an, Sanierungsreserven sind erschöpft, Neubaupotentiale noch nicht ausreichend erschlossen. In den sozialen Dimensionen: Wirtschaftsentwicklung, Bildung und Kultur ist aus Leipzig ein Schnellzug geworden. Die typischerweise eher langsame Immobilienwirtschaft kann damit kaum Schritt halten. Die Folgen des Nachfrageüberhangs sind Preissteigerungen im Wohnbau und in der Vermietung.

 

Wohngefühl. Wellbeing. Unsere Quartiersentwicklungen fügen in Leipzig seit 1991 etwas wichtiges hinzu.

Die Anzahl noch unsanierter Gebäude dürfte unter 3% des Gesamtbestandes liegen. Das ist weniger, als in den meisten westdeutschen Kommunen. Regelmässig liegen daher Angebote unsanierter Liegenschaften in Mikrolagen mit kleinen Nachteilen: an befahrenen Straßen, S-Bahn-Linien oder weit außerhalb. Für die Vermietung spielt das keine Rolle mehr, Leipzig ist längst eine Großstadt, in der alle Dimensionen westlicher Metropolen zeitgleich neben einander existieren: Gentrifizierung, Stadtflucht, Wohnraumknappheit, Immobilienspekulation.

Eine Investition in Leipzig ist nach wie vor sinnvoll, nur ist die Zeit der Rosinensuche fast vorbei und man sollte sich bemühen, auf die inneren Werte der Immobilien zu achten. Zusatznutzen, Energieeffizienz, Schulanbindung sind die Werttreiber von morgen.